Geschichten rund um den Bau

Baublog Matterhorn Glacier Ride I

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Felsaushub – Raum für die neue Bergstation

Im Schutze der Steinschlagverbauungen und nach der Räumung von etlichen Tonnen Schnee wurde ein Kran für die weiteren Bauarbeiten errichtet, der auf einer Basis von 3.5 x 3.5 Metern mit 16 Ankern à 8 Meter befestigt wurde, und es konnte mit dem Sprengaushub der neuen Bergstation begonnen werden. Die grösste Herausforderung: Wie sollen die Bohrgeräte ohne ebene Arbeitsfläche speditiv eingesetzt werden? «Um dem Problem zu begegnen, erstellten wir mit kleineren Sprengungen und einem Bagger mit Spitzhammer vom Erschliessungsstollen her zwei provisorische Zugänge  zum höchsten Punkt der Baugrube.

Hochalpiner Materialtransport

Nachdem die Baustelle auf dem Klein Matterhorn zunächst nur mit dem Helikopter beliefert werden konnte, wurde im Sommer 2016  eigens für den Bau des Matterhorn Glacier Rides eine Materialseilbahn zwischen den Stationen Laghi Cime Bianche (I) und Matterhorn Glacier Paradise gebaut. Die 4‘015 Meter lange Materialseilbahn der Moosmair GmbH vermag ein Gewicht von 8 Tonnen zu transportieren. Bei ihrem Bau musste insbesondere auf die Zementmischung für die Verankerung geachtet werden, die auf solchen Höhen Permafrosttauglich sein muss und während dem Transport nicht vorzeitig auskühlen darf. Über ein 650m2 grosses Zwischendepot auf Laghi Cime Bianche (I) wurde ab Sommer 2016 das Baumaterial grösstenteils via Materialseilbahn auf die hochalpine Bergstation transportiert.

DREI STÜTZEN UND ZWEI STEHER

Auf der Strecke des Matterhorn Glacier Rides befinden sich zwei Steher, jeweils am Eingang der Stationen, und drei Stützen zwischen den Stationen. Über diese fünf Elemente laufen die Tragseile. Die Steher stellen ausserdem sicher, dass die Kabinen im richtigen Winkel in die Stationen einfahren und stützen die Station ab. Für die beiden Stationen mussten aufgrund der ausserordentlichen Dimensionen der 3S Bahn 1'550 m3 Beton verbaut werden. Enorme Mengen, die normalerweise für mehrere Bahnanlagen ausreichen würden. Alleine für die Fundamente der Stütze 1 (2‘941 m ü.M.) wurden 440 m3 Beton verbaut. Das ganze Stützenmaterial wurde via Testa Grigia (I/CH) mit einem Pistenfahrzeug und einem angehängten Schlitten zur Baustelle transportiert. Für die Montage wurde ein Raupenkran der Firma Clausen Transporte eingesetzt. Bei Stütze 2 (3‘059 m ü. M.) waren aufgrund des lockeren Erdmaterials umfangreiche Aushubarbeiten, massive Erdverschiebungen und insgesamt 141.5 Tonnen Armierungsstahl nötig, um die Stütze genügend zu verankern. Bis zu 35 Meter ragen die sogenannten Stützenfüsse dort in den Fels, wovon nun nur noch drei Meter sichtbar sind. Auch bei Stütze 3 (3‘771 m ü. M.) gestalteten sich die Arbeiten aufgrund der exponierten Baulage anspruchsvoller. Dort trug ein über den Gletscher antransportierter Schreitbagger erst Eis ab, um den Fels für die Aushubarbeiten freizulegen. Nach der Erstellung der vier Fundamente, musste für die Montage des Stützenmaterials ein zusätzlicher, 52 Meter hoher Kran aufgestellt werden.

Felssicherung auf knapp 4'000 m ü. M. 

Die Gasser Felstechnik AG, Lungern ist ein traditionsreiches und unabhängiges Unternehmen der Obwaldner Bauwirtschaft. 1922 gegründet, befindet sich der Familienbetrieb mit zehn Filialen heute im Besitz der vierten Generation. Die Unternehmung zählt zu den führenden Adressen der Schweiz, wenn es am oder im Fels knifflig wird. Rund 300 spezifisch ausgebildete Mitarbeitende sind in den Kernkompetenzen Untertagbau, Felssicherung, Sprengbetriebe, Spezialtiefbau und Bauservice tätig. Zu den Aktivitäten gehören jedoch ebenfalls verschiedene Beteiligungen, die Gasser Engineering AG, Immobilien sowie der touristische Brünig Park.

Interview mit Nils Trauffer

Fliegende Helfer

Die Air Zermatt ist eines der vielen Partnerunternehmen, die der Zermatt Bergbahnen AG bei ihrem Mammut-Projekt - dem Bau des Matterhorn Glacier Ride I - tatkräftig unter die Arme gegriffen hat.

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PHOTOVOLTAIK AN DEN STATIONEN

Der Matterhorn Glacier Ride I ist nicht nur in Sachen Bahnbau ultramodern und eine Meisterleistung der hochalpinen Baukunst, sondern es wird auch an den Gebäudefassaden der Bahnstationen saubere Energie produziert.

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